Rohstoff

Benjamin von Stuckrad-Barre liest Auszüge

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‚Ein Buch über die Sucht wolle er schreiben, dann hätte der Irrsinn wenigstens einen Sinn gehabt. So äußerte sich Benjamin von Stuckrad-Barre, nachdem er im Sommer seine Kokainabhängigkeit gestanden hatte. Dass er der Audioversion von Jörg Fausers Drogenroman Rohstoff da seine Stimme leiht, macht Sinn. Der Beat- und der Popautor zeigen Gemeinsamkeiten: die Ablehnung durch das klassische Feuilleton, die Liebe zur Subkultur, das flaneurhafte Leben zwischen den Welten. „Aushalten der Welt durch permanentes Entfliehen“: Treffender lassen sich die Irrfahrten des Schriftstellerjunkies Harry Gelb nicht beschreiben. Von einem Hotel in Istanbul über eine Berliner Kommune bis zum besetzten Haus in Frankfurt probiert Fausers Held sämtliche antibürgerlichen Existenzformen aus. Am Ende bleibt alles anders, Konstanten sind ihm allein das Schreiben, die Drogen und ein Hauch von Revolution. Auch hier wieder Parallelen (KulturSPIEGEL, 11/2004)