Rolf

von

»Rolf« ist ein kurzweiliger, witziger, verspielter Roman, der den Ängsten und Problemen all derer, denen das Erwachsenwerden nur bedingt gelingt, ein glubsch-äugiges und breitmauliges Gesicht verleiht. Das Buch ist ein augenzwinkerndes Plädoyer gegen die Vernunft, ein Ruf nach mehr Irrsinn und Emotionalität.

Philipp führt ein beschauliches Leben. Seine Freunde sind seit zwanzig Jahren die gleichen, die Arbeit bei einer Versicherung ist pure Beschäftigungstherapie, und vor Kurzem ist er mit seiner Jugendliebe Amanda in ein Reihenhäuschen in der Vorstadt gezogen. Doch seit ihn sein Freund Temo »ein letztes Mal vor dem ganzen Kindergekriege und Geheirate« an ein ausschweifendes Musikfestival mitgeschleppt hat, hört Philipp plötzlich Stimmen, hat Panikattacken und Halluzinationen. Diagnose: Psychose.

Zig Ärzte, Psychopharmaka und Nebenwirkungen später landet Philipp bei einer alten chinesischen Heilerin und kommt endlich der grausigen Wahrheit auf die Spur: Ein schleimiger und ziemlich frivoler Dämon hat sich in sein Leben geschlichen. Und dem macht nichts mehr Spaß, als Philipps Leben durcheinander zu wirbeln. Es kommt zur ultimativen Machtdemonstration: Philipp wird von Rolf kurzerhand verschlungen und mit einem großen Schluck Kaffee heruntergespült.

Während Philipp im Bauch des Dämons gefangen ist, beginnt Rolf als Philipp ein Leben in Hülle und Fülle. Er trinkt, flirtet und macht Karriere. Als es dem echten Philipp endlich gelingt, sich zu befreien, ist es zu spät. Sein altes Leben existiert nicht mehr. Die alte Heilerin rät ihm nun, zum Ursprung zurückzukehren, und Philipp stellt bald fest: Es ist nicht nur der Dämon, den er konfrontieren muss. Nur, wenn er sich auch seinen ureigenen Gefühlen stellt, hat er eine Chance, Rolf zu entrinnen. Doch will er das überhaupt?