Rotbuch

Roman

von

Franz Xaver Kroetz erzählt die
Lebensgeschichte des an Kinderlähmung
erkrankten Bauernsohns
Anton Kreuzberger. Angesiedelt zwischen
archaischer und urbayerischer
Mentalität auf einem Bauernhof, wo
das bescheidene Auskommen ausschließlich
von der körperlichen
Arbeit bestimmt ist, und in einer Zeit,
in der ‚unwertes‘ Leben zur Vernichtung
freigegeben wird, ist das
Leben eines ‚Presthaften‘, eines
Behinderten, in der bäuerlichen
Gemeinschaft nicht viel wert. Jener
Mut des Sichwehrens, der dem wirklichen
Anton Kreuzberger versagt
war, wird ihm vom Autor verliehen:

In der Stadt gelingt ihm die Integration
ins Berufsleben. Aber die
Mauern, die man um den Setzer und
Gewerkschafter gebaut hat, machen
ihn mehr und mehr auch zu einem
seelischen Krüppel, und in seinem
ungestillten Bedürfnis nach Zärtlichkeit
und Liebe wird Anton
Kreuzberger zum Täter, zum Gefangenen
seiner Obsessionen und
Phantasien.