Roter Frühling 72

RAF 1.0

von

Harald Grass bekämpft als Staatsschutzermittler die RAF. Die Kapitel um Grass stellen seine Auseinandersetzung mit der RAF, das Ringen um sein Privatleben und den Kampf mit seinen Süchten dar. Die RAF-Kapitel schildern auf Basis der historischen Fakten Anschlagsplanungen und Anschlagsdurchführungen. Grass trifft im Romangeschehen direkt auf RAF-Mitglieder. Diese Kapitel erzeugen intensive Spannung und bilden Höhepunkte. Die Erzählweise ist chronologisch. Der historisch kundige Leser erkennt die RAF-Geschichte. Die RAF-Attentate erzeugen nicht nur Thrill, sondern auch Authentizität und Historizität. Grass ist ein Ermittler mit einer dunklen Seite. Er unterschlägt bzw. manipuliert Beweise und foltert Verdächtige. Erschwerend kommt ein Sucht-Problem hinzu. Grass konsumiert Unmengen an Alkohol und Drogen, um zu funktionieren. Der Kampf gegen die RAF wird zu einer Obsession, die ihn ins Verderben stürzt.

Die RAF-Protagonisten lehnen sich an den historisch verbürgten Personen an.Alle RAF-Terroristen und historischen Personen, die länger als 10 Jahre tot sind, werden beim Klarnamen genannt (z.B. Andreas Baader, Gudrun Ensslin, Ulrike Meinhof …). Bei den anderen Terroristen müssen aus Gründen des Persönlichkeitsrechts Namen erfunden werden. Anschläge und Bekennerschreiben sind an den real-historischen Vorkommnissen orientiert, sodass für den Leser ein hoher Wiedererkennungswert vorherrscht. Insofern besitzt der Roman dokumentarischen Charakter, was RAF-Aktivitäten angeht. Die Authentizität wird durch Original-Zitate aus Kommando-Erklärungen, Erklärungen in Gerichtsverhandlungen und überlieferte Dialoge erhöht. Folgende RAF-Protagonisten spielen eine wichtige Rolle: Baader, Ensslin, Meinhof, Raspe, Meins, Mahler.