Rotes Notizbuch

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Mary Low ist 24 Jahre alt und sie hat schon viel von der Welt gesehen, als sie mit Juan Bréa nach Barcelona geht: sie ist mit ihm nach Kuba gereist, nach Prag, Wien, Belgrad, Istanbul, Bukarest, London und immer wieder nach Paris, wo die beiden sich kennengelernt haben. Sie verkehren, wo immer sie auch sind, in den Kreisen der Surrealisten und linker Oppositionsgruppen. In Spanien kämpfte Juan Bréa in einer der internationalen Milizen an der Aragonien-Front gegen die Franco-Truppen, während Mary Low als Journalistin in Barcelona arbeitete.
Ihre Augenzeugenberichte sind direkt und farbig, voller Details und Enthusiasmus. Wer Ken Loachs eindringlichen Film ‚Land und Freiheit‘ kennt, wird in ihnen die Filmhelden David und Clara wiedererkennen. Viele der Filmszenen sind von diesen poetischen und hellsichtigen Reportagen inspiriert.

Mary Low (geb. 1912), Britin australischer Herkunft, Surrealistin und Trotzkistin, Weltreisende, Latinistin. Lebte von 1940 bis 1964 auf Kuba und heute noch in Miami. Weitere Veröffentlichungen: La saisons des flûtes (Gedichte, 1939), La Verdad Contemporanea (Essays, zusammen mit Bréa 1943), Tres Voces (1957), Where the Wolf sings (1994) u.a.
Juan Ramón Bréa (1905-1941), Kubaner französischer Herkunft, Surrealist, in Opposition zum Diktator Machado, im politischen Exil in Mexiko und Spanien. 1932 Mitbegründer der kommunistischen Opposition auf Kuba, erneut Flucht nach Europa. 1936 zusammen mit Mary Low in Spanien. 1937 Erstveröffentlichung des Red Spanish Notebook in London. 1938-1939 mit Low in Prag bei den Surrealisten, 1940 Flucht vor den Nazis nach Havanna.