roughbooks

von

«Das Proben der Symptome» zeigt Rosmarie Waldrop unvergleichlich fein und konzentriert in treffsicheren Sätzen. Ihre Kunst schenkt Motive und Wendungen, die das Herz wie mit dem Schraubenzieher umdrehen, zugleich vertraut und fremdelnd mit Welt wie mit Jenseits. «Alles Meta- physische,» schreibt sie, «lebt in der Grammatik», die Grammatik aber lebt im Körper, der Körper im Geist. Diese ménage à trois portraitiert sie hier in der guise von Symptomen, situiert in ihrem Leben, in Miniaturen, deren Statements alle Scharniere sind, Türen, Stimmen; wo die Wirklichkeit landen kann, mitten im Realismus, mitten in der Möglichkeit, mitten im gewissen, zeitoffenen Tod.