Rückhaltlos

Gedichte

von

Mit ‚rückhaltlos‘ legt Matthias Dieterle einen neuen Gedichtband vor. Der Titel ist Programm. Dieterle stellt eingangs die grundsätzliche Frage:
“wer / kam den Mund / zu hüten // den Mund zu blühen // den Mund zu glühen”.
Die Gedichte sind radikal, setzen sich schonungslos der Liebe aus und bewegen sich an den Rändern des Sagbaren. Gedichte, deren sprachliche Präzison ins Offene zielt – sie verweigern sich einer verbalen Antwort, antworten dennoch ‚rückhaltlos‘ mit unverhofften Bildern, neuen Perspektiven. Die Knappheit der Gedichte schließt Zärtlichkeit und Fragilität nicht aus:
“wer / ein ungleich Zartes / erblickt // dem zerfahren im Gedicht / die Farben des Regenbogens”.
Im zweiten Teil des Buches lässt Dieterle sich selbst in poetischen Prosa-Miniaturen vom Werk des spanischen Malers Francisco Goya befragen – intime Selbstgespräche im offenen Dialog. Und immer sind auch wir gemeint.