Runaway

Roman

von

Zwei Sechzehnjährige haben die Schnauze voll – von ihren tyrannischen Vätern, von ihrer autoritären, noch mit Nazis gespickten Schule, aber auch davon, dass sie nichts dagegen machen oder machen können. Eines Morgens ist Schluss. Sie packen wie immer ihre Schultaschen, treffen sich am Münchner Hauptbahnhof, kaufen Fahrkarten nach Hamburg und sind weg. Von Freunden haben sie die Adresse des SDS in Hamburg bekommen, wo sie untertauchen können. Die Studenten begrüßen sie »solidarisch« und schicken sie, quasi als Gegenleistung, zum illegalen Plakatekleben gegen die Notstandsgesetze. Diese Aktivitäten machen Spaß, sie werden ernst genommen, alles erscheint wichtig, dann aber beginnen sie doch an ihren Gastgebern, deren hektischem Getue und Verfolgungswahn zu zweifeln. Wieder treibt es sie weg. Sie leben mal hier, mal da, kriechen bei Leuten unter, hocken mit jungen Rockmusikern und deren coolen Freundinnen zusammen, werden zu wilden Partys in sturmfreie Hamburger Villen mitgenommen. Doch die Frage, was sie eigentlich anfangen wollen mit ihrer neuen Freiheit, wird immer drängender: Musiker werden (berühmt!) oder Songschreiber, Zeichner, Schriftsteller (wenn schon wie Kerouac!). Auf jeden Fall wollen sie nicht mehr so rumhängen wie bisher. Die Flucht nimmt ein abruptes Ende. Werden eingefangen, haben verloren – sind aber andere geworden.