Salomon ruft

Erzählung

von

Sechs Schüler, jeder auf seinem Schulweg in den 1960er Jahren. Die Studentenrevolte um 1968 prägt die sechs, die zu Freunden werden, für ihr ganzes Leben: Sie bleiben wach, engagieren sich, fragen nach der Wahrheit. Einer ihrer Väter hat ihre Schule dreißig Jahre früher unter den Nazis erlebt. Er erzählt den ehemaligen Schülern, wenn sie sich bei ihm treffen, was damals in ihrer Stadt Dolmund passierte. Vierzig Jahre nach ihrem Abitur hilft ihnen ein jüdischer Rückkehrer, die Geschichte ihrer Schule aus dem Sumpf der verdrängten Erinnerungen zu heben. Benjamin Salomon hat als 14-Jähriger in einem jüdischen Partisanenlager in Litauen Schutz gefunden und als Partisan gegen die vorrückenden Deutschen Truppen gekämpft. Die Geschichte der kleinen Stadt und seines Gymnasiums während der Nazizeit wurde lange verschwiegen und lebte damit unterirdisch weiter. Salomon, der von der Angst gezeichnete einzige Überlebende seiner Familie, kann später in Dolmund nur als heimliches Gewissen der Stadt leben. Mit den sechs Freunden gelingt es, sein Wissen ins Licht zu bringen. Salomon ruft bis heute.