SALTO

von

Ein englisches Mittelklasse- Ehepaar ist sich nicht ganz sicher über seinen Platz
in der Gesellschaft. Während er jegliche Form von »Angeberei« ablehnt, hegt
sie gewisse gesellschaftliche Ambitionen, die aber schon im Diskussionskreis
der örtlichen Kirche scheitern. Der wohl bekannteste britische Autor der Gegenwart
entfaltet diese wahre Geschichte seiner Eltern zu einem hinreißend
erzählten, komischen und anrührenden Familienkaleidoskop, das mehr als ein
halbes Jahrhundert umspannt. Ergreifend ist besonders die Schilderung der
dezenten, aber allumfassenden Liebe seiner Eltern, die es ohne einander kaum
aushalten konnten.
Wir lernen aber nicht nur seine Eltern und Großeltern kennen, sondern auch
zahlreiche seltsame Onkel und Tanten, denen wir schon in vielen anderen Texten
Bennetts begegnen konnten, darunter die keinem Abenteuer oder Drink
abgeneigten Tanten Myra und Kathleen. Gerade durch diese Bezüge zu seinem
Werk offenbart sich der Autor Alan Bennett zum ersten Mal auf ganz persönliche
Weise. In einem Feuerwerk aus Anekdoten beschreibt Bennett das Leben
seiner hilflos- schüchternen Eltern und ihrer anscheinend viel gewitzteren Verwandtschaft.
Eine Familie wie andere – und doch gibt es einen Unterschied: Als
seine Mutter plötzlich in eine heftige Depression verfällt, entdeckt Bennett ein
seit Jahrzehnten gehütetes Familiengeheimnis.