Salto mentale

von

Frankfurt am Main, Ende der 80er Jahre. Der gelernte Drucker Victor Strauß bleibt mit seinem Sohn allein, weil seine Frau lesbisch wird. Völlig verunsichert stürzt er sich von einer sexuellen Affäre in die nächste. Mit der Nachrichtensprecherin Christine gelingt ihm eine vehemente Liebesbeziehung, die ihn erneut gefährdet. In einer Gruppe von Männern mit ähnlichen Verlusterfahrungen findet er Orientierung. Er beginnt zu schreiben.
Der enttäuschte Victor fürchtet um seine Identität als Mann. Dabei entgeht ihm, in welchem Ausmaß er in konventionellen Rollenmustern gefangen ist. Statt sie zu überwinden, übersteigert er sie in geradezu barocker Metaphorik und potenziert sie in lyrischen und essayistischen Einlagen sowie in Parallelgeschichten.
Teils Zyniker, teils ein Narr, der seine Sehnsucht nach einer idealen Beziehung zu einer Frau und Geborgenheit in einer Familie nie aufgibt. Oft eher ein Hamlet statt eines Handelnden, aber immer getrieben von einer eingeschränkten Vorstellung von Männlichkeit, die seine Sinnlichkeit steuert.