Sanne De Wilde

The Island of the Colorblind

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Im späten 18. Jahrundert verwüstete ein furchtbarer Taifun Pingelap, ein kleines Atoll im Pazifischen Ozean. Sein König, einer der wenigen Überlebenden, war Träger des seltenen Achromatopsie-Gens, das komplette Farbenblindheit verursacht. Mit der Zeit verbreitete sich diese Erbkrankheit in der isolierten Gemeinschaft und seither sehen die Inselbewohner die Welt in Schwarz-Weiß. Das Phänomen wurde erstmals von dem berühmten Neurologen und Schriftsteller Oliver Sacks beschrieben.
Ein Porträt dieser Menschen, die in Mikronesien als blind gelten, mündete in eine konzeptuelle Bildauswahl, die ihre Augen, Gesichter und Sehweise verdeckt oder betont. Der Betrachter wird in eine Traumwelt der farbigen Möglichkeiten geführt.
The Island of the Colorblind (Die Insel der Farbenblinden) besteht aus »normalen«, doch in Schwarz-Weiß umgewandelten digitalen Aufnahmen und aus Infrarotbildern. Ein dritter Teil der Serie sind die »achromatischen Malereien«, bei denen auf Bitten der Künstlerin Farbenblinde aus Holland die Schwarz-Weiß Fotos farbig ausgemalt haben. Grelle Flammen erleuchten das Schwarz-Weiß, Bäume in Pink, tausend Grautöne, alle Regenbogenfarben.