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Dissertationsschrift

von

Die vorliegende Dissertation untersucht Verbüßer einer Ersatz-freiheitsstrafe (EFS) unter soziodemographischen und krimino-logischen Gesichtspunkten, um die Frage zu klären, ob die der-zeitige Praxis der EFS in Deutschland die damit bezweckten Wirkungen zu erfüllen vermag. Einerseits wird die EFS aus dem jeweiligen Blickwinkel gängiger Kriminalitätstheorien, vor allem auf den Erklärungsebenen von Unzulänglichkeit, Halt und Kon-trolle, Selbstbestätigung sowie individueller Autonomie analy-siert. Andererseits werden die im Rahmen von Querschnittunter-suchungen in den Jahren 1999, 2004 und 2010 erhobenen Da-ten ausgewertet und in die Untersuchung einbezogen.

Die berücksichtigte Klientel verbüßte eine Ersatzfreiheitshaftstra-fe im Land Berlin in der Justizvollzugsanstalt (JVA) Plötzensee. Hierbei handelt es sich um eine Einrichtung, in der zusätzlich zu Langzeitinhaftierten auch Verbüßer von Kurzstrafen unterge-bracht sind. Es werden der Zusammenhang zwischen sozialer Situation und Delikt herausgearbeitet, Hinweise auf die Präva-lenz psychischer Störungen der Ersatzfreiheitsstrafe gegeben und Aspekte gemeinnütziger Arbeit zur Abwendung der EFS erörtert. Anhand der erhobenen Datenlage soll die Funktionalität bzw. Dysfunktionalität der EFS bei uneinbringlicher Geldstrafe dargestellt werden.