Scardanellis Gedächtnis

von

Eine Poetische Prosa von düsterer Schönheit

Die letzte Lebensnacht Hölderlins vor seinem Tod am 7. Juni 1843. Den Namen Scardanelli hatte er sich selbst gegeben, als er – schon geistig verwirrt – seinen schwäbischen Namen nicht mehr ertrug. 1802, mit 32 Jahren, brach die Geisteskrankheit aus und das »Ende in vollkommener Hoffnungslosigkeit« war absehbar.

In dieser letzten Nacht, die Schünemann aus der Ich-Perspektive des geistig Umnachteten imaginiert, verbinden sich in einem wirren Monolog Erinnerungsfetzen, Gedankensplitter und Gefühle zu einem Kaleidoskop aus »Worten und Bildern, die im Gehirn herumflattern wie die Schatten von Vögeln.« In einer einzigartig verdichteten Prosa wird das zerfallende Bewußtsein Hölderlins sichtbar.