Schattentaucher

61 Beschreibungen aus dem Leben des Ferdinand Alt

von

Die Wiederentdeckung des Romandebüts eines der vielseitigsten Mediakünstler»Ferdinand widmete der Schattenkunde beträchtliche Zeit, lenkte seine Umrisse behutsam in jene schöner Damen, bestieg die auf Steinböden großer Plätze geworfenen Schatten von Feldherren, Künstlern und Herrschern. Dreimal hatte er sich schon auf einer Bank des Wiener Volksgartens gefunden, wo er zärtlich an den Schatten der steinernen Kaiserin Elisabeth geschmiegt, in tiefen Schlaf geglitten war.« Ein moderner Flaneur ist dieser Ferdinand Alt, von Beruf »Klavierstimmer, aber eigentlich Komponist«. Müßig durchstreift er sein Wien und betrachtet die Welt, die ihn umgibt. Ob er mit einem Buch im Kaffeehaus sitzt und sich eine schöne Rothaarige an seinen Tisch setzt oder ob er bei einem Spaziergang im Park von Schönbrunn auf »optischen Beutezügen« ist: Die einundsechzig Beschreibungen aus dem Leben des Ferdinand Alt sind von typischem Wiener Charme und flanierendem Schauen durchdrungen. »Da ist ein Schriftsteller, den es zu lesen lohnt«, befand 1988 der Publizist und österreichische Staatspreisträger für Literaturkritik Thomas Rothschild zu Hellers Schattentaucher.