Schmetterlinge für die Muschel

Kinder malten für Kinder

von

„365 Schmetterlinge für die Muschel“, so lautete ein Kindermalwettbewerb des Bestattungshauses Schweizer aus Hagen. Einnahmen aus dieser Malaktion sollten Kindern den kostenlosen Besuch einer Kindertrauergruppe ermöglichen und damit diesen wieder Freude am Leben schenken. Viele Kinder griffen zu Buntstift, Wachsmaler und Wasserfarben, nahmen Schere und Kleber, Glitzer und Federn zur Hand, um mitzumachen. Die meisten von ihnen nicht, um einen Preis zu gewinnen, sondern schlicht und einfach um anderen Kindern helfen zu können. Auch wenn es nicht ganz 365 Schmetterlinge geworden sind, war es doch ein voller Erfolg.
Aber es kam noch besser: Die „Großen“, die Erwachsenen, ließen sich ebenfalls von dem Thema inspirieren, denn inzwischen war die Idee geboren, ein Buch zur weiteren Unterstützung von Kindertrauer-, Kinderhospizgruppen entstehen zu lassen. Amateure und Profis dichteten, fantasierten und ließen ihren Gedanken freien Lauf. Mitglieder von Autorenverbänden, ein Märchendichter, ein Präses, Menschen mit Verlusterfahrungen, Therapeuten wie auch solche, die erstmals in ihrem Leben Worte zu reimen
begonnen haben, schickten ihre Texte auf die Reise, bereit, sie zur Verfügung zu stellen. Manches Gedicht mag Kindern fremd im Ohr klingen, die bislang wenig mit Lyrik in Kontakt gekommen sind. Manche Geschichte mag in Erwachsenenohren zu kindlich klingen und doch ist es diese Vielfalt, die so überaus bunt
wie die Schmetterlinge der Kinder ist, und die einlädt, sich je nach Stimmung das herauszusuchen, sich von dem bezaubern zu lassen, was gut tut und gefällt. Denn hier ist ein Buch entstanden, das so bunt daherkommt, dass es fast vergessen lässt, für wen und aus welchem Grund es erschaffen wurde: Um Kindern wieder Freude zu schenken, die die Sonne ihres Lebens nicht mehr ungetrübt erkennen können. Lesen – Genießen – Gutes Tun, ist das Ziel dieses Buches, von dem ein Teilerlös an eine Einrichtung für Kinder gespendet wird, die mit dem Ende des Lebens oder des Abschieds in Berührung gekommen sind.