Schnittwunde

Bilder deutscher Teilung

von

Der 1946 geborene Geraer Fotograf Hans Hirsch verließ 1980 mit Frau und Sohn die DDR, weil er dort aufgrund seiner sozialkritischen Amateurfotos keine Zukunft als Berufsfotograf sah. Nach einem Studium in Braunschweig und Kassel lebte er als freier Künstler in Schwarzenbach bei Hof, ging 1998 mit seiner Familie nach Kanada und kehrte im Jahr 2000 nach Gera zurück. Dort gab es mehrere Ausstellungen aus seinem enormen Fundus, die große Aufmerksamkeit erregten.
Die Serie »Grenzbilder« entstand in den Jahren nach seiner Ausreise; der größere Teil davon vor dem Mauerfall. Hans Hirsch fotografierte damals an verschiedenen Orten entlang der gesamten innerdeutschen Grenze sowie in Berlin. Indem ein ostdeutscher Künstler die Grenze zu seiner Heimat vom Westen aus dokumentierte, unterscheiden sich die Aufnahmen in Intention und Charakter deutlich von den vielen anderen Grenz- und Mauerbildern aus jener Zeit. Hans Hirschs Aufnahmen sind von einem sehr persönlichen, melancholischen Blick nach »drüben« geprägt.
Der vor dem Hintergrund des dreißigjährigen Mauerfall-Jubiläums 2019 hochaktuelle Band präsentiert eine Auswahl dieser bedeutenden Fotografien.