„Schreiben Sie das auf, Herr Schäfer!“

Erinnerungen eines Historikers an seine Universitäten in Berlin und Jena

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Der USA-Spezialist Prof. Dr. Peter Schäfer (Jg. 1931) gehört zu den wenigen DDR-Historikern, deren Leistungen auch international anerkannt werden und die sowohl vor als auch nach der sog. „Wende“ eine Professur an einem historischen Institut einer deutschen Universität innehatten.

In den vierziger und fünfziger Jahren studierte und promovierte er an der (Ost-) Berliner Humboldt-Universität. Ab 1963 lehrte er am Historischen Institut der Friedrich-Schiller-Universität in Jena. Erst im September 1989 erhielt Schäfer eine Professur.

Nach 1990 folgten ein Forschungsaufenthalt am Deutschen Historischen Institut in Washington, Lehrstuhlvertretungen an den Universitäten in Köln und Göttingen sowie schließlich 1993 die Berufung auf eine C3-Professur für USA-Geschichte an der Friedrich-Schiller-Universität in Jena.

Das Interessante an diesem unaufgeregten Buch ist, dass (zum ersten mal?) weder ein Dissident, noch ein Beschöniger der DDR aus dem Innenleben eines Staates berichtet, an den sich immer weniger erinnern können bzw. wollen. Es findet keine Verklärung statt. Dafür gibt es jede Menge Geschichte(n), die aus dem jungen Idealisten, der von West nach Ost geht, mit der Zeit einen Realisten werden läßt, der sich 1990 ohne viel Bauchschmerzen vom Mief der alten Zeit verabschiedet.