Schriften zur Geschichte der Deutschen Luftwaffe

Das Selbstverständnis des Luftwaffenoffiziers zu Beginn des 21. Jahrhunderts

Was „man“ von einem Offizier verlangt, oder er von sich selbst und seine Vorgesetzten und Untergebenen von ihm – im Frieden, Alltag, Einsatz oder Krieg –, das alles ist dem Wandel unterworfen. Dies umso mehr, als sich erst recht seit 1989/90 die Welt im rasanten Umbruch befindet. Die deutsche Sicherheitspolitik steht damit vor einem Bündel von Herausforderungen. Die Realität der Auslandseinsätze schien bis vor ganz kurzer Zeit die Frage der Landesverteidigung gänzlich in den Schatten gestellt zu haben. Doch Landesverteidigung ist eben damit kein Thema von Gestern. Im Spannungsfeld vielfältiger Herausforderungen, konfrontiert mit dem neuen asymmetrischen / hybriden Kriegsbild, verändert sich das Anforderungsprofil an alle Soldaten Bundeswehr!

Gab es in früherer Zeit mehr oder weniger griffige Vorstellung vom „Bild des Offiziers“, so ist dies mittlerweile ganz anders. Mehr noch, wer regelmäßigen Kontakt mit Offizieranwärtern mit jungen (Ober-)Leutnanten oder selbst Hauptleuten pflegt, merkt schnell, wie groß der Bedarf nach geistiger Orientierung ist.

Wie sich das Bild des Offiziers der Luftwaffe derzeit zeichnet, wie es sich in den letzten Jahren veränderte und wie sich noch verändern dürfte, ist Thema des Sammelbandes. Er wiederspiegelt den Erfahrungsschatz von allergrößtenteils aktiven Luftwaffenoffizieren in unterschiedlicher Verwendung wie von militärischen und zivilen Angehörigen der Luftwaffe, die mit der Ausbildung und Erziehung des Offiziersnachwuchses der Luftwaffe betraut sind.

Der Leser erfährt damit Grundlegendes über das facettenreiche Selbstverständnisses einer militärischen Berufsgruppe: Zum Zwecke der Information und Bestandsaufnahme, im Sinne tieferen Nachdenkens und – nicht zuletzt! – mit der Absicht und dem Ziel künftig tragfähiger dynamisch-evolutionärer Entwicklung.