Schriften zur Pädagogik

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Iselin – ein Pädagoge? Eine kommentierte Auswahl seiner Schriften zur Erziehung

Die pädagogischen Texte Isaak Iselins, die dieser Band vereinigt, reichen thematisch von Reformgedanken zur öffentlichen Schule über die Propagierung philanthropischer Lehrbücher und Privatschulen bis hin zu Vorschlägen zur Änderung der Basler Universitätsordnung. Die Beschäftigung mit pädagogischen Themen entsprang mehrheitlich konkreten Projekten und Absichten Iselins, der sich neben der Elitenerziehung schon früh der Volksbildung – darunter auch der Mädchenerziehung – zuwandte. Zwar fehlt bei Iselin eine als solche gekennzeichnete, eigene pädagogische Theorie; allerdings machen seine pädagogischen Schriften in ihrer Gesamtheit ein Text korpus aus, welches wegweisende Gedanken zu Erziehung, Bildung, Schule oder Schulwesen umfasst und in seiner Vielfalt überrascht. Der Band enthält neben den bekannteren Einzelschriften wie dem Versuch über die Verbesserung der öffentlichen Erziehung sowohl veröffentlichte Briefwechsel (zum Beispiel mit Johann Kaspar Lavater über Basedows Elementarwerk oder mit Ulysses von Salis über das Philanthropin Marschlins) als auch bislang seltener rezipierte Beiträge aus Iselins Zeitschrift Ephemeriden der Menschheit (wie den Entwurf einer erlauchten Akademie, für Söhne der Fürsten und der Grossen). Iselins Schriften zur Erziehung stiessen bei Zeitgenossen wie Nicolai, Schlosser oder Pestalozzi auf grosses Interesse – auch deshalb gilt es Iselin als Pädagogen der Schweizer Aufklärung (neu) zu entdecken.