Schriftenreihe des DIZ „Emslandlager“

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Karl Schröder (1884-1950) gehört zu den vergessenen Persönlichkeiten der deutschen Geschichte. Geradezu exemplarisch spiegeln sich in seinem Lebensweg die politischen Entwicklungen und Auseinandersetzungen der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts wider: Vom Mitglied der Vorkriegs-SPD über den Spartakusbund und die KPD avancierte er Anfang der 20er Jahre zu einem der führenden Köpfe der linkskommunistischen KAPD. 1936 verurteilt der Volksgerichtshof Karl Schröder wegen ‚Vorbereitung zum Hochverrat‘ zu vier Jahren Zuchthaus.
Schröders Erzählung ‚Die letzte Station‘, 1947 erstmals erschienen, zeugt von seinem verzweifelten und schmerzhaften Ringen, für die von ihm erlebte Haftrealität in Gefängnissen, Zuchthäusern und den Moorlagern Börgermoor und Walchum Worte zu finden. Ihre Wiederveröffentlichung ist nicht zuletzt als ein Beitrag zur Rückgewinnung einer eindrucksvollen intellektuellen Lebensgeschichte zu lesen.