Schriftenreihe Europäische Studien

Minority Protection An Interdisciplinary View

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Der vorliegende Band widmet sich dem Schutz der Minderheiten. Er umfasst
Gastbeiträge von Professsor Dr. Christoph Elsas aus Marburg, Professor Dr. Dr.
h. c. mult. Gilbert Gornig aus Marburg, Ehrensenator Christopher Moss aus
Aberdeen (Vereinigtes Königreich), Magistra Maria Dziekonska, Heidelberg,
und Magister Mieczyslaw Dziekonski aus Kattowitz (Polen) sowie Professor Dr.
Peter Hilpold aus Innsbruck (Österreich). Allen Referenten sei herzlich für ihren
Beitrag im Rahmen des Europamoduls im Sommersemester 2012 gedankt.
Christoph Elsas zeigt die Wege zum Schutz religiöser Minderheiten in der Geschichte
Europas auf. Fragen zum Schutz religiöser Minderheiten in den letzten
Jahrzehnten nicht nur auf dem Balkan aktuell geworden, sondern 2012 auch in
Deutschland, als Juden und Muslime empört reagierten, als im Mai die Justiz in
Köln die von jenen religiös begründete Beschneidung von Jungen als Körperverletzung
an Unmündigen verbot und damit eine bisher in Demokratien ungewohnte
Diskussion und neue Gesetzesregelung auf den Weg brachte. Gilbert
Gornig widmet sich der Geschichte des Minderheitenschutzes, den Regeln des
Minderheitenschutzes und ihrer internationalen Verankerung und setzt sich mit
dem Begriff der Minderheit auseinander. Auch der Minderheitenschutz in
Deutschland seit der Weimarer Republik wird gewürdigt. Christopher Moss
stellt die zahlreichen Minderheitensprachen in Europa und ihren Schutz vor.
Maria Dziekonska und Mieczyslaw Dziekonski widmen sich den nationalen
Minderheiten in Osteuropa am Beispiel von Polen und Ungarn. Es werden nicht
nur der Minderheitenschutz in Polen und Ungarn bewertet, sondern auch der
Schutz der Polen und Ungarn außerhalb ihres Landes. Peter Hilpold beschäftigt
sich mit dem Konzept der Schutzverantwortung, einem brisanten Thema des
Völkerrechts. Er will aufzeigen, dass wesentliche Elemente der Schutzverantwortung schon in der weiter zurück liegenden Vergangenheit Teil der Völkerrechtsordnung
waren, so dass die humanitäre Intervention größere Akzeptanz
finden könnte.