Schriftenreihe Europäische Studien

Nation – Nationality – State

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Der vorliegende Band widmet sich dem Themenbereich „Nation, Nationalstaat
und Nationalitätenstaat“ mit ergänzenden Überlegungen zu Staat und Staatsangehörigkeit.
Er umfasst Gastbeiträge von Professor Dr. Wilfried von Bredow aus
Marburg, Professor Dr. Monika Vlad aus Sibiu, Professor Dr. Christian Rossi
aus Cagliari sowie Professor Dr. Dr. h. c. mult. Gilbert Gornig aus Marburg. Allen
Referenten sei herzlich für ihren Beitrag im Rahmen des Europamoduls im
Wintersemester 2012/13 gedankt.
Wilfried von Bredow führt in seinem Beitrag zum Begriff der „Nation“ über eine
Begriffsgeschichte hinaus zu einer Betrachtung der sozio-kulturellen und politischen
Realität von „Nation“ im modernen Europa. Die Frage nach der Zukunft
von „Nation“ und „Nationen“ ist im Kontext der jüngeren politischen
Entwicklungen innerhalb der europäischen Union von großer Aktualität. Monika
Vlad bringt uns in ihrer interdisziplinären Analyse der Verfassungskultur hin zu
der Frage, welches Potenzial eine Verfassung als Instrument der Politikregulierung
zukünftig haben kann. Christian Rossi diskutiert die Entwicklung der Idee
eines integrierten Europa im 19. und 20. Jahrhundert, die grundsätzlich außerhalb
des staatspolitischen Diskurses stattfand. Umso interessanter sind die Beispiele,
in denen die europäische Integration zentrales Thema der internationalen
Politik werden konnte. Gilbert Gornig schließlich gibt in seinem ersten Beitrag
eine differenzierte Analyse der Begriffe „Staat“ und „Staatsangehörigkeit“. So
wie für den Einzelnen die Staatsangehörigkeit eine grundlegende Voraussetzung
für eine klare Positionierung innerhalb der sozialen und politischen Gemeinschaft
ist, ist auch für den Staat eine eindeutige Definition seiner „Staatsangehörigen“
per definitionem existentiell. Der zweite Beitrag von Gornig diskutiert folgerichtig die Prozesse, die beim Zerfall eines Staates wirksam werden.
Die potenzielle Endlichkeit der eigenen Gültigkeit bringt staatliche und verfassungsrechtliche
Überlegungen an ihre Grenzen.