Schrille Nacht, eilige Nacht

Livemitschnitt aus dem Saal der Brauerei Reh, Lohndorf

von

„Die Welt werd immer bleeder.“ Das Credo des Aboriginell haben spätestens im Alptraum der Finanzkrise auch Zugereiste begriffen.
Aber eigentlich hätten wir es wissen müssen. Nichts ist uns und anderen mehr heilig. Nicht einmal Weihnachten. An Konsumrausch und den Kater beim Umtauschen der Geschenke haben wir uns längst gewöhnt. Wir sagen „danke“ und „des hätt’s aber fei net braucht“ und lösen gedanklich längst die Brause-Aspirin auf.
Wer es im Kopf nicht mehr aushält, flüchtet in eine Überdosis Lärm und Licht. Der Romantik-Gau übertüncht schließlich alle Gefühle, mit denen wir allzu oft am Fest der Liebe nur noch viel zu wenig anfangen können.
Aus diesem Stoff ist die zweite Weihnachts-CD von Klaus Karl-Kraus gemacht. Manchmal süß und „babbert wie a Lebkoung, oft auch ein offener Seitenhieb auf Angewohnheiten, die längst alle Jahre wieder „immer bleeder wern”.