Schuberts letzter Brief

72 Prosagedichte

von

Mit Prosagedichten wie diesem gibt Hugo Schanovsky Einblick in das Leben Franz Schuberts. Schubert das ist unvorstellbare Schaffenskraft. Allein im Jahr 1815 komponierte er 144 Lieder, fünf Bühnenwerke, zwei Sonaten, ein Streichquartett, sechzehn Männer-, drei gemischte und drei Frauenchöre sowie einige kirchliche Werke.
Schanovsky geht es nicht darum, eine Hymne auf ein Genie zu singen. Das mögen andere tun. In Konzertsälen vorzugsweise. Worum es ihm geht, und was ihm mit seinen denkwürdigen 72 Beiträgen meisterhaft gelingt beschreibt Schriftstellerkollege Eduard C. Heinisch in seinem Nachwort treffend so:

„Nun, wird so mancher sagen, das haben wir ja gewußt, daß der Schubert Franz ein ganz armer Hund war, daß an seiner Größe etwas wie Sozialromantik des Biedermeier haftet. Aber vorstellen, hineinleben, hineinstürzen in dieses Elend, es nicht verdrängen oder verklären, es nicht als Tugend preisen, sondern sich seiner Schuld bewußt werden, die keiner abzutragen vermag, der sich an Scchuberts Musik erfreut, das wäre eine diesen Texten angemessene Haltung.