Schwarze Archen

Geschichten, Fabeln, Grotesken mit dem Ftotzyklus "Jungen unterwegs"

von

Geschichten, Fabeln, Grotesken. Mit dem Fotozyklus „Jungen unterwegs“ Thomas Böhme spürt den Morbiditäten falsch verstandener Männlichkeit nach, die er im gleichen Atemzug zu rehabilitieren versucht. Seine Geschichten – aus der Perspektive des Träumenden erzählt, des Reisenden, der sieht, ohne sich vom Fleck zu bewegen – bergen soziale Radikalität, die sich als philosophischer Science fiction verstehen läßt. Der Leser scheitert an dem Versuch, sich in der Idylle einer untergegangenen Welt gemütlich einzurichten. Nicht zuletzt nimmt er die Spielregeln des routinierten Literaturbetriebes satirisch aufs Korn. „Die Schauplätze der magischen Minaturen wechseln von Nordafrika nach Italien und dann plötzlich wieder ins Nirgendwo. Fiktion und Realität verfließen in dieser Prosa zu faszinierenden Mustern. Böhmes geheimes Hauptthema ist die Pubertät, jener Lebensabschnitt also, in dem die Geschlechtlichkeit erwacht, in dem Knaben zwischen Gefühlsextremen schwanken.“ (Ulf Heise) „Eine der schönsten Geschichten vom Führen und Verführen – auch zur Kunst -, die der deutschsprachigen Literatur zugute kommt. Apropos Junge! ‚Schwarze Archen‘ hat der Schriftsteller mit seinem Fotozyklus ‚Jungen unterwegs‘ ‚illustriert‘. Die Serie bestätigt: Sehen, wie der Schriftsteller, heißt, mehr zu sehen, als gewöhnlich gesehen wird. In den Schwarzweißbildern von Böhme ist die Schönheit des Augenblicks, der nur einen Klick lang gilt. Thomas Böhme hat eine ästhetische Form gefunden, die sich fürs bloße Begaffen nicht eignet.“ (Bernd Heimberger)