Seraphim: Vampirsaga

von

„Menschen kommen und gehen. Vampire bleiben. Davon hatte mein Erschaffer Ludwig tom Brook oft gepredigt. Doch er hatte längst keine Macht mehr über mich. Ich lebte unbekümmert und zufrieden an der Seite von Leander und zwischen den uns wohlgesonnenen Sterblichen.
Ich wusste durchaus um die Wahrheit in Ludwigs ehemaligen Worten. Ich wusste wohl um die Schmerzen des Verlustes und die Ausweglosigkeit, die sie bargen. Und doch handelte ich jeden Tag und jede Nacht gegen sie. Die Nähe zu Menschen brachte mir Schutz, Wohlbehagen und Nahrung. Ich lebte mit ihnen in einer bequemen Symbiose, abhängig von ihrer Loyalität, ihrem Blut und ihrem Dasein. Doch unsere sorglose Existenz sollte schon bald ihr Ende finden. Die Sanduhr des Lebens ist unerbittlich. Und für uns läutete sie die Stunde der Wahrheit schneller ein, als es uns lieb war.“
Prolog aus Seraphim: TEMPUS FUGIT