Eine ungeheuere Bilderlust schlägt einem entgegen: abstrakte
Farbverläufe, Porträts, Stadtmotive, eine steppenartige
Landschaft, Stillleben mit saftigen Beeren … Alles scheint
Shirana Shahbazi zu interessieren, das Inszenierte wie das
Vorgefundene. Sie beobachtet, fängt auf und bannt auf Fotopapier,
lässt Motive von Malern zu riesigen Billboards vergrößern
oder zur Tapete verarbeiten. Sie verwendet ihre Bilder
als Muster, als Rapport, als Fond oder lässt aus ihnen
leuchtende Bildteppiche knüpfen.
Bei aller Freude verlässt sie doch der Zweifel nicht: Shirana
Shahbazi weiß, dass Bilder verfälschen, vorschreiben und
manipulieren. In der riesigen Vielfalt ihrer Motive und Ausdrucksformen,
in ihrer Neigung zum Abstrakten artikuliert
sich auch eine Skepsis gegenüber der Bildermacht.
Shirana Shahbazi, geboren 1974, studierte Fotografie und Design
an der Fachhochschule Dortmund und Fotografie an der
HGKZ, Zürich. Ihre Werke waren in zahlreichen Gruppenund
Einzelausstellungen zu sehen und wurden mehrfach ausgezeichnet.
Die Künstlerin lebt in der Schweiz.
In Zusammenarbeit mit dem Fotomuseum Winterthur
Ausstellung: 3. September bis 13. November 2011, Fotomuseum
Shirana Shahbazi
