‚Sich an den Tod heranpürschen …‘

Hermann Broch und Egon Vietta. Briefwechsel 1933-1951

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Der hier erstmals komplett abgedruckte Briefwechsel zwischen Hermann Broch und Egon Vietta gehört zu den interessantesten Dichterzeugnissen des 20. Jahrhunderts und speziell der Zeit um den Zweiten Weltkrieg. Diskutiert werden hier die neuesten philosophischen Strömungen – z.B. Phänomenologie, Existentialismus und negative Theologie -, die Umbrüche in der deutschen Medien- und Publikationslandschaft, vor allem aber: die geistige Situation der Literatur in dieser Zeit. Darüber lassen die unterschiedlichen Lebenssituationen der Schreiber jedoch noch weit hinausblicken: schreibt Broch seine Briefe zum größten Teil aus dem US-amerikanischen Exil, so spiegeln diejenigen Viettas die beklemmende Lage des Daheimgebliebenen. Brochs Briefe verdeutlichen jedoch auch, wie sehr er in seinem Roman ‚Der Tod des Vergil‘ noch aus dem Exil gegen die Bedrohung durch die Nationalsozialisten anschreibt. Neben einem ausführlichen Kommentar stellt das Nachwort die Biographien beider Dichter in den Kontext des politischen Widerstands: Broch aus dem Exil, Vietta bei der ‚Weißen Rose Hamburg‘.