Sieben Tore

Ein Mythos um Leben und Tod

von

„Der Mann ist gekommen, nun würde er gehen. Nach Theben. Endlich muss jeder nach Theben. Vorbereitet muss man sein. Seine Sinne beisammen haben. Aber von sich selbst lassen können. Niemand weiß, wie man nach Theben kommt. Obwohl alle Wege dorthin führen. Das siebentorige Theben ist Ziel, nicht erst jetzt, sondern immer. Nur weiß man es anfangs nicht. Dann beachtet man es lange nicht. Später will man nichts davon wissen. Schließlich ahnt man es. Am Ende hilft nichts mehr. Nach Theben also. Der Mann macht sich auf den Weg.“

Sieben Wege. Sieben Tore. Sieben Sphinxe, sieben Rätsel. Nach dem siebten Tor lässt man den Mann passieren. Aber am Ende versinkt die Stadt in den blinden Augen des Königs Ödipus.
Unaufgeregt und leise erzählt Andreas Nohr von den sieben Toren ins Sterben eines alten Mannes.

„Am Ende finden die Pfleger den alten Mann in seinem Stuhl. ‚Er ist tot‘, sagen sie. In dieser Sache aber irrend.“