Siebzehn war die Rettung

Ein Zeitmosaik

von

‚Nicht zuletzt der mit dem Nobelpreis ausgezeichnete Roman eines Schicksallosen von Imre Kertész hat mich dazu bewegt, auch meine Geschichte zu Papier zu bringen. Mein Leben im Konzentrationslager als 14-jähriger hatte viele Ahnlichkeiten mit dem Lageralltag von Kertész‘ 15-jährigem Schicksallosen. Dennoch hatte ich den Eindruck, dass ich all das ganz anders erlebt habe als Kertész. Mein schon damals vorhandenes Streben nach Objektivität ließ mich selbst meinem Vater kritisch gegenüberstehen, der ebenfalls im Lager lebte und mir fünfmal das Leben gerettet hat, während er selbst im Lager gestorben ist. Es wird dieses Bedürfnis nach Objektivität gewesen sein, das mich alles anders sehen ließ als Kertész’Held: mich selbst, die Wachen – und auch jene bayrischen Bauern, denen ich im April 1945 begegnet bin. Die psychische ›Distanzierung‹ ist mir so gut gelungen, dass ich in den letzten sechzig Jahren kein einziges Mal vom Lager geträumt habe.‘ Der Autor