Signore dei poveri morti / Herr Gott der armen Seelen

von

Es erregte nicht geringes Aufsehen, als der 25jährige Felice Filippini 1942 für seinen Romanerstling „Herr Gott der armen Seelen“ den renommierten „Premio Lugano“ erhielt, und von klerikaler Seite sprach man offen von einem „Affront gegen jegliche dem tessinischen Menschen ineewohnende Religiosität“. Doch das Buch, das für die Trauerarbeit eines kleinenJungen um seinen toten Bruder hinreissend visionäre Bilder findet, erwies sich schon bald als ein Schlüsselwerk der Schweizer Literatur des 20. Jahrhunderts und brachte dem Tessin auf einen Schlaf den Anschluss an die moderne italienische Literatur der Silone, Pavese und Vittorini.