So troll’n wir uns

Husumer Friedhofsgeschichte(n)

von

icht nur das Bild des Todes hat sich im Laufe der Geschichte geändert, auch der Umgang mit den Verstorbenen. Der Historiker Klaus Schumacher hat für die kleine Stadt Husum an der Nordseeküste die jahrhundertelange Entwicklung der regionalen Begräbniskultur recherchiert: Ein sozialer Kosmos, der offenbart, was die Menschen glaubten, wie die Machtverhältnisse waren, wie die ganz praktischen, individuellen Begleitumstände das Sterben, Trauern und die Beerdigungsrituale prägten.
Was früher öffentlich war, wie das Begräbnis, ist heute zur Privatsache geworden, was Familie, Zünfte und Gilden regelten, wird heute von professionellen Bestattungsunternehmern geleistet. Von der Leichenbitterin bis zur Grabpflege, vom Umgang mit Delinquenten, Scharfrichtern und Verurteilten bis zur eigentlichen Funktion der Grabsteine: Tabus, Gebote und Funktionen haben sich verschoben. Gestorben wird weiterhin. Ein aufschlussreiches Geschichtsbuch.