So weh an der Sonne

Roman

von

Das ist eine Weltreise ganz eigener Art. Der Held heißt Beschenbossel, Landmann auf dem Grundhof, der Schafzucht und ab und an auch der Schwermut verfallen. Aber er will raus aus allem. Einfach fortgehen, verreisen. Also pachtet er sich eine Kabine auf einem großen Frachtschiff, Kurs Westafrika. So fängt es an. Und am Ende hat er sich selber und sein ganzes Leben besichtigt, die fremden Küsten berührt er jedoch nur von Ferne. Ebenso die Menschen, die ihm auf dieser Seelenreise begegnen.
Da sind die Frauen und ihr Geruch. Josephine zum Beispiel, mitreisender zahlender Passagier, und ihre Mutter. Oder Frida, ein verlorenes belgisches Kind, das sich an Bord schleicht und das Beschenbossel dann in seine Obhut nimmt, es versteckt hält und eine heimliche Liebe wachsen lässt.
Später die anderen blinden Passagiere: vier Schwarzafrikaner, denen auf dem Vorschiff ein eigener Staat zuerkannt wird. Ihnen vererbt Beschenbossel seinen norddeutschen Hof: und seht auf dem Heuboden nach!
Dazu die Kapitäne des Schiffes, die Besatzung, die fliegenden Fische und all die afrikanischen Häfen mit ihren Gesichtern und Händen. Menschen über Menschen. Und ständig zu Besuch auf der Seereise seine Mutter, die schon lange tot ist. Mit ihr kaut er alles noch einmal durch: Kindheit und Herkommen, das Vertraute und das Fremde, das Misslungene und das Schönste der Welt. Die falschen Entscheidungen, das Versäumte. Manchmal ist dann auch der Vater dabei, der aus der Gefangenschaft zurückkehrt und nun endlich ausspielen will.
Und baut den Viehbestand wieder auf!
Es sind die Tropen, die ewige Schwüle, das Leben wie hinter einer Milchglasscheibe. Beschenbossel staunt und zittert. Liebt. Das Exotische. Aber geht in keinem Hafen an Land. Erst als das Schiff zurückkehrt, als er alles gesehen hat, kann er seine Kabine verlassen und die Bekanntschaft mit etwas anderem machen. Das Ende der Reise ist märchenhaft, kein Untergang.