Sonder in Oldesloe

Eine Papiermüllerfamilie zwischen Courantthalern und Tuberculose

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Von 1815 bis 1872 betreibt die Familie Sonder die Papiermühle und spätere Papierfabrik in Oldesloe. Am Anfang steht eine Geschäftsidee: Der Schuster und Wirt Johann Daniel Sonder und der Kaufmann Hans Friedrich Helms ersteigern im Jahre 1815 die Gebäude und Ländereien der Kupfermühle an der Biegung des Flüsschens Beste aus dem Besitz des Lübecker Heiligen Geist-Hospitals.
An diesem Platz gründen sie eine Papiermühle, die sich zu einer Papierfabrik entwickelt. Sohn Daniel August Sonder, ausgebildet im Papiermacherhandwerk, heiratet die wohlhabende Gerbertochter Charlotte Johanne Axt. Zwölf Kinder scheinen die Weiterführung des Familienunternehmens sicherzustellen. Doch ein Sohn nach dem anderen erliegt der „Familienkrankheit“ Tuberkulose, schließlich auch August jun., der Älteste. Daher entscheiden sich die Eltern zum Verkauf der Papierfabrik.
Anhand der umfangreichen Bestände der Familien sowie mithilfe zahlreicher Dokumente aus öffentlichen Archiven folgt das Buch den Schicksalen der wichtigsten Familienmitglieder vor dem Hintergrund der sozialen, wirtschaftlichen und politischen Ereignisse seiner Zeit. Der Leser bekommt Einblick in eine scheinbar abgeschiedene provinzielle Welt, die in Wahrheit sehr eng mit dem Schicksal der umgebenden und benachbarten „großen Welt“ verflochten ist.