Spiel ohne drei

von

Ludwig Hase muß sterben.
Dr. Dieter Skowronnek hat es dem Freund nicht gesagt, aber Walter Bruns und Leo Klipp wissen, daß sie am Skatabend in Zukunft nur zu dritt sein werden. Und Ludwig ahnt es wohl auch. Mitten in die krampfartige Fröhlichkeit des (wie sich später herausstellt) letzten Treffens zu viert hinein teilt er mit, er wolle sein Testament machen – nur so, auf alle Fälle, ja? – und die anderen drei als Erben einsetzen; seine Bibliothek, seine Erstausgaben, die Autographensammlung sollen nicht auf einer Auktion in alle Winde zerstreut werden … Aus der Peinlichkeit des Augenblicks heraus entsteht spontan eine Idee: Auch jeder der anderen – sie sind gleichfalls anhanglos – soll ein Testament zugunsten der übrigen drei machen.
Es ist eher eine ziemlich makabere Schnapsidee, finden sie am anderen Morgen. Aber keiner will das eingestehen, und so treffen sie sich beim Notar. Dann geht Ludwig ins Krankenhaus. Sie operieren ihn gar nicht mehr. Nach ein paar Tagen ist er tot.
Nun gibt es zwar den tiefsinnigen Spruch vom Leben, das weitergeht, aber für manche Leute trifft das sozusagen nur bedingt zu. Leo Klipp, Oberkommissar bei der Mordkommission, steht schon wieder vor einer Leiche: ein Einbrecher hat Edith Domaschke erschlagen und ist, trotz der Gegenwehr des Ehemannes, verletzt entkommen. Die Tatumstände erweisen sich als recht befremdlich, und ein Laborbefund stellt Leo Klipp vor ein kriminologisches Rätsel.
Viel Zeit zum Skatspielen bleibt da nicht. Aber dann muß Klipp sich dienstlich mit seiner Skatrunde befassen. Im weiteren auch mit Ilselotte Senftleben, und spätestens da zeigt sich, daß für Polizisten Dienstliches sehr private Folgen haben kann.