Spools

Gedichte

von

Matthias Göritz` Gedichte unternehmen Erkundungen der Wirklichkeit und des eigenen Inneren, mit tiefem Ernst und mit spielerischem Spaß am Ausprobieren.

Die Gedichte von Matthias Göritz sind Erkundungsreisen in nahe und entlegene Gegenden, in reale und geträumte Welten. Sie sind geprägt von Neugier und abenteuerlustigem Staunen, vom genauen Beobachten und vom Hin- und Herwenden der Gedanken, die sich daran knüpfen. Immer gerät Neues in den Blick, aber immer auch zeigen sich Elemente des Bekannten in allem Neuen. Zwischen Hoffnungen und Enttäuschungen wird kein Kreis ausgeschritten, aber vielleicht sind es Gänge entlang einem spulenartigem Gebilde? Das Gleiche ist natürlich nicht das Selbe, sondern möglicherweise sogar das ganz Andere.
Göritz unternimmt Tiefenbohrungen mit besessenem Ernst und gleichzeitig spielerischer Experimentierfreude, er kombiniert Pathos mit Lakonie. Und immer ist das lyrische Sprechen des Autors, der aus mehreren Sprachen (Englisch, Koreanisch, Slowenisch, Türkisch, Finnisch) übersetzt bzw. nachgedichtet hat, ein Zwiegespräch mit lebenden und toten Dichterinnen und Dichtern.

Was ich besitze, rinnt mir aus den Händen
Zeit, eine zärtliche Feder. Du musst doch
einsehen, sagt sie zu mir, dass die Wörter
einer untergehenden Sprache niemandem
gehören
Ja, sage ich. Nein. Das einmal verbrachte
kommt nicht zurück. Schlichtes Licht
sprießt durch die Gardine, das einzige
was noch wächst. Gegen Mittag
Verkehrte Verse von Liedern
an denen ich festhalte