Spuren

Aus den Fotografien von 2007 - 2017

von

Die neuen Fotos von Gerhard Roth spüren einer sich auflösenden Dingwelt nach. In der Mikrowelt entdeckt der Autor Schönheit und Poesie.

In seinen aktuellen digitalen Bildern erforscht Gerhard Roth die Mikrostrukturen des Lebens in der Peripherie: Rinde, Rost, Schimmel, Eis, Holz, Pilze, ein alter Eisenbahnwaggon und noch vieles mehr: Diese neuen Bilder sind aus extremer Nähe aufgenommen und bisweilen am Computer nachbearbeitet. Sie geben die Oberflächenstrukturen der Dinge wieder, durch die Fokussierung auf das Detail wird das Bekannte und Konkrete abstrakt. Die ausschnitthafte, intensivierte Realität kündet vom Sich-Auflösen der Form, erinnert an sinnliche Farblandschaften aus der bildenden Kunst. Der Fotograf Gerhard Roth macht die Schönheit im Alltäglichen sichtbar, seine Bilder bleiben – ebenso wie die japanischen Kurzgedichte – mehrdeutig: Sinnsuche in der Welt des Kleinen, des Unvollkommenen und Fragmentarischen.