Spurengang

Reflexionen

von

Um die Achse flieht die Höhe. Auf und ab zischen schlagende Schlingen am federnden Stab. Kräfte stählen sich in Biegungssprüngen, während Zugleinen sich von einem Ende zum anderen spannen. Als stiege der Atem im frühen Hauch steil in die frische Brise hinauf. Ein spätherbstlicher Morgen mit dem unerwarteten Wintereinbruch.
Pflügt die harte Scholle für Mahangu und Mais. Pflügt sie vor der Regenzeit, dass die Saat den Boden fasst und keimt. Die Ernte ist vonnöten, denn die Körbe stehen leer. Kilometerweit zieht der Pfad durchs Buschwerk an den wenigen, verbliebenen Bäumen vorbei. Umringt wird der Brunnen von Zaubersprüchen, dass er genug Wasser habe in der Trockenzeit. In Eimern wird das Wasser seit Generationen Tag für Tag auf den Köpfen zum Kraal getragen. Wasser ist kostbar, ist Wein auf der Zunge. Dieser Geschmack ist eng mit dem Boden verhaftet. Schräg schneidet der Lichtstrahl durch den Traumknoten dort, wo sich der Mensch niederwarf und nicht mehr aufstand. Es war die Zeit, als die Blätter sich verfärbten und abfielen, als der Herbst die Tage kürzer machte und die Kinder früher mit den Ziegen zurückkamen.
Die Dichtung braucht ein neues Wort dort, wo die Lücke zu schließen ist. Der Wind fegt durch den Spalt, und der Regen wäscht das Innere aus, was die Reste sind, die einige Leben mit Mühe aufbewahrt haben. Von der alten Palme steht noch der Stamm, dem die Blätterarme abgeschlagen sind. Über viele Seiten zieht sich die Wahrheit hin. Da geht es auch durch manche Nächte. Im Abendrot flammen die Geschichten, die du einst verschwiegen hast.