Staatsfeind Nr.11

Live aus dem Stalburg-Theater, Frankfurt/M.

von

Tretters drittes Programm. Den bayerischen Kabarettpreis für hoffnungsvollen Nachwuchs hat er
gekriegt – was soll jetzt noch kommen? Ruhestand, natürlich. Bretagne. Doch darf ein Kabarettist das,
in einer Welt, die mehr denn je nach Rettung durch Brettlkunst verlangt?
Eines gleich vorweg: Wenn Sie komödiantische Unterhaltung auf der Höhe des Mainstreams suchen,
dann sind Sie hier falsch. Hitler kommt nicht vor, Stoiber ist Geschichte und Angela Merkel hat
höchstens einen Kurzauftritt. Denn es geht um Politik. Deutschland steht vor der Frage: Ist die
Demokratie noch zu retten, oder etabliert sich das Fünf-Parteien-System? Bekommen wir italienische
Verhältnisse? Oder bleibt die Spree von versenkten SPD-Verrätern verschont? Und falls nicht: Wer
zahlt für die Verschmutzungsrechte?
Die Antworten wären längst gefunden, gäbe es da nicht unsere historische Schuld. Bleischwer lastet
die deutsche Geschichte noch auf den Nachgeborenen der Nachgeborenen. Auch wenn der Aufschrei
in den Feuilletons schon jetzt zu hören ist, Mathias Tretter traut sich an unser größtes Tabu: Schluss
mit der Vergangenheitsbewältigung! Tausend Jahre ’68 sind genug!
„Staatsfeind Nr. 11“ ist eine furchtlose Konfrontation mit dieser und neun weiteren Plagen, die
Deutschland bedrohen. Sex, Drogen, Pomerol, der Gegensatz von Ostdeutschland und
Süddeutschland, Chinesen, die Deutsche Post und andere gelbe Säcke, Berlin, Brüssel, Daheim und
Vorgestern. Bis es zum Showdown kommt, mit einer Nummer Elf, mit der Sie gerechnet hätten…