Ständige Ausreise

Schwierige Wege aus der DDR

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Fast 400 000 Menschen reisten zwischen dem Bau und dem Fall der Mauer legal aus. Nachdem die DDR die KSZE-Schlussakte von Helsinki unterzeichnet hatte, war der »Antrag auf ständige Ausreise« ab Mitte der 1970er-Jahre die mit Abstand häufigste Form, die DDR zu verlassen. Doch wer einen Ausreiseantrag gestellt und die »Entlassung aus der Staatsbürgerschaft der DDR« beantragt hatte, musste sich auf eine harte Zeit einstellen und wurde oft wie ein Verräter behandelt – nicht nur von Behörden, oft auch von Vorgesetzten, Kollegen und sogar von Nachbarn oder Familienmitgliedern.
24 Journalistinnen und Journalisten aus ganz Deutschland – darunter Henry Bernhard, Anja Maier, Peter Pragal, Gerald Praschl, Andreas Wassermann – erzählen die Geschichten von Menschen zwischen Antragstellung und Ausreise. Was waren die Motive für das Verlassen der DDR? Wie lebte man in der »Zwischenzeit«, wenn man sich nicht verlieben durfte oder es keinen Sinn hatte, die Wohnung zu streichen? Wie reagierten das private und das berufliche Umfeld? Wie war es, durch das Heimatdorf zu laufen, wenn der Abschied nahte?