Stille über dem Land

Winterimpressionen in Lyrik und Prosa

von

Wir können es kaum glauben, das Jahr neigt sich bereits wieder seinem Ende entgegen. In wenigen Tagen werden wir das Fest des Jahres feiern, das Christfest. Der Tannenbaum steht bereits auf dem Balkon und wartet darauf von uns geschmückt zu werden. Von Winterstille kann in diesen Tagen wohl kaum die Rede sein. In der Natur sieht dies anders aus. Längst schon haben die Bäume ihr farbenprächtiges Herbstkleid abgeworfen. Die Zugvögel sind im sonnigen Süden und nur die Arten, die bereit waren bei uns zu überwintern, fragen ab und zu bei unseren Futterhäusern an, ob wir sie vergessen haben. In den letzten Jahren lernten sie keine Not kennen, denn eine ausgeprägte Schneedecke, wie sie eigentlich zu unserem europäischen Winter gehören würde, blieb aus. Bei Waldspaziergängen begegnet uns ab und an ein Eichhörnchen auf seinem Weg, zu den im Herbst angelegten Vorratskammern. Für uns Menschen beginnt die Winterruhe meist erst im Januar, wenn wir die großen Feste des Jahres hinter uns haben. Jetzt haben auch wir Zeit ein wenig kürzerzutreten, uns einem Buch zu widmen oder ganz in Ruhe unsere Lieblingsmusik aufzulegen. Jetzt können auch wir neue Kraft schöpfen für kurze Zeit, denn bereits Mitte Februar steigt in uns erstes Ahnen nach dem Frühling auf. Die Jahreszeiten haben ihren Reigen geschlossen.