Straße der Jugend

von

René, der Protagonist aus Kubiczeks erfolgreicher «Skizze eines Sommers», der uns hier wiederbegegnet, wird im Spätsommer ’85 auf ein Internat in Halle an der Saale geschickt, um dort sein Abitur abzulegen. Dieses Internat bietet nur wenige Plätze für ein paar Auserwählte, an deren Schulzeit sich ein Studium in Moskau anschließen wird. Provinz hin, Bruderstaat her, Kubiczeks junger Protagonist jedenfalls bleibt ungerührt: «Wer flippte schon aus, wenn ihm angeboten wurde, die Organisation der materiell-technischen Basis zu studieren. Organisation der materiell-technischen Basis! Ich bitte Euch!» Beziehungsweise, vielleicht nicht ungerührt, sondern: von anderen Dingen begeistert. Denn Internat bedeutet: die Abwesenheit der Eltern. Die Allgegenwart von Freunden. Die Nähe von Mädchen. Sehr viele Verbote. Verbotenes macht vielfach Spaß. Und: «Außerdem bekam ich ab nächstem Monat 280 Mark Stipendium, einfach so, fürs Nichtstun, um auch mal eine gute Seite des Internatlebens zu erwähnen. Denn jede Medaille hatte ja bekanntlich zwei Seiten: eine dunkle und eine schwarze.»
«Straße der Jugend» ist ein Internatsroman mit schrecklich verliebten jungen Helden, in einem sommerwindleichten, warmen Ton erzählt.