Streuselkuchen und Muckefuck

Unsere Kindheit im Ruhrgebiet

von

Kindheit im Revier ab Mitte des vergangenen Jahrhunderts war: Die Seltersbude als Mittelpunkt des Lebens, das Kino rangierte vor dem Fernsehen, Familienfeiern endeten im Streit. Deputatkohlen wurden mit dem Pferdewagen geliefert. In den 1960er Jahren verschwanden die Zossen aus dem Stadtbild. Auch die Haustiere wurden abgeschafft. Der Betrieb organisierte die ersten Urlaubsfahrten. Die Siedlungen hießen Kolonie, das Lebensmittelgeschäft Kolonialwarenladen. Kinder nannte man Blagen oder Kröten, der Hund hieß Rühr und die Katze Bolz.

Wer über 30 Jahre alt ist, erkennt Facetten seiner eigenen Kindheit und Jugend in den Texten von Hans Dieter Baroth. Bis zu 40 Jahre alte Farbfotos aus dem Ruhrgebiet bereichern den Band. Von der Hütte Rheinhausen bis zur Zeche Radbod reicht das Spektrum der veröffentlichten Fotos.

Für seine Romane aus dem Revier, darunter „Streuselkuchen in Ickern“, erhielt er den Literaturpreis Ruhrgebiet. Ein Kultbuch wurde „Jungens, Euch gehört der Himmel!“.