Studien des Frankreich-Zentrums der Albert-Ludwigs-Universität

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Die Beiträge befassen sich mit der Frage, wie Exil und Migration die Form der Lebensgeschichte (Verhaltensmuster, Orientierungen, Ausdrucksweisen, Theoriebildung) bedingen, verändern oder auch umstoßen. Zunächst stehen traumatische Erfahrungen des Ausschlusses bei Elias, Rousset / Kogon, Robin und Sebald / Simon im Vordergrund, die sich in spezifischen Soziologien, Lagertexten, Auto- und Biofiktionen niederschlagen. Selbstthematisierungen von Migration und Kooperation werden anhand von Kindern von Harkis im Elsass und Franzosen in der Schweiz sowie von grenzüberschreitender wissenschaftlicher Zusammenarbeit im Oberrheingebiet erfasst. Ein weiterer Teil schließt kulturelle métissage anhand afrikanischer Krimis, Hubert Fichtes Ethnographie und hybrider Mehrsprachigkeit in literarischen Texten auf. Zuletzt werden Beispiele einer literarischen „Germanophonie “ – Rafik Schami, Ermine Özdamar und José F.A. Oliver – vorgeführt. Die auf Deutsch oder Französisch geschriebenen Beiträge dokumentieren eine deutsch-französisch-schweizerische Kooperation sowie eine soziologisch- linguistisch -literaturwissenschaftliche Perspektive.