Studientexte zur Sprachkommunikation

von

Das Bemühen zur Erzeugung von Lauten mit mechanischen Mitteln, wie dies im Schaffen
vom C. Kratzenstein und W. v. Kempelen zum Ausdruck kam, war auch für die Spielzeugherstellung,
die auf die “Verlebendigung“ ihrer Erzeugnisse zielte, kennzeichnend. Im
19. Jahrhundert wurden Mama/Papa-Stimmen für Puppen und mannigfaltig verbesserte
Tierstimmen erfunden. In der damaligen „Hauptstadt“ der Spielzeugindustrie Sonneberg
ließ sich der Buchhändler Theodor Brand 1878 ein Patent für die Vereinigung von Abbildungen
mit Stimmen in der Form eines Buches erteilen. Dieses „Sprechende Bilderbuch“
wurde ein riesiger Erfolg und in mehreren Sprachen jahrzehntelang weltweit verkauft.
Überlieferte Exemplare sind heute gesuchte Sammelobjekte.
Sowohl die Geschichte des „sprechenden Bilderbuches“ als auch die seines Erfinders sind
bisher nur wenig erforscht. Das vorliegende Buch schließt diese Lücken anhand von Archivstudien
und der Analyse überlieferter Exemplare in Privatsammlungen, Museen und
Bibliotheken. So entsteht ein aufschlussreiches Bild von Theodor Brand und dem Weg
seiner Erfindung, hier vornehmlich beschränkt auf den deutschsprachigen Bereich. Der
Anhang enthält u. a. ein Faksimile der ältesten bisher bekannten Ausgabe.