Stücke 2

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Monumentale Minidramen und abendfüllende Alkoholkomödien, Jagdszenen am Abgrund der Albernheit, Kriegslustspiele im Parkett, Brülloperetten, matrosenlose Seestücke, Historienschinkentragödien und bodenlose Frechheiten. Seit 1969 schreiben, lesen, singen und inszenieren Gronius und Rauschenbach ihre gemeinsamen Attacken auf alles, was in 2000 Jahren Dramaturgie-Geschichte Gültigkeit besaß. Dabei sind sie durchaus traditionsbewußt. Ihre für den Raum zwischen Kopf und Bühne geschriebenen Stücke mengen romantische Dramentheorie mit expressionistischem Pathostheater, Operettenseligkeit mit Dadaismus. Was aber auf den ersten Blick wie rauschhafte Groteske anmutet, enthüllt sich dem genaueren Hinsehen als Realität mit einer konkreten Materialbasis, die von den Biographien der Autoren über die Weltliteratur bis zur Weltgeschichte reicht. Wenn es in diesem Jahrhundert noch ein Welttheater gibt, dann in den Texten von Gronius und Rauschenbach.