Subjektdezentrierung und ethischer Negativismus

Eine ideengeschichtliche Rekonstruktion im Ausgang von Kant, Heidegger und Derrida

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Unter welchen Bedingungen ist moralphilosophische Verständigung in der Moderne möglich? In einer theoretischen Analyse des Subjektiven rekonstruiert Christophe Klimmer in diesem Buch, dass ausgehend von Kants kritischer Transzendentalphilosophie über die Phänomenologie Heideggers bis zum Denken der Dekonstruktion nach Derrida ein Verlust der Transparenz des Ich zu beobachten ist. Die damit einhergehende Begründungsschwierigkeit der Grundlagen sittlicher Normativität zeigt, dass auch der Andere im Rahmen ethischer Verantwortung nur noch negativ gedacht werden kann. Dies führt im Denken poststrukturalistischer Positionen jedoch keinesfalls zu moralphilosophischer Indifferenz, sondern vielmehr zu einem Versuch, das Erbe der Aufklärung jenseits identitätslogischer Schemata zu reflektieren.