Susanne Weirich

searchviews

von , , , , ,

Susanne Weirich ordnet die Welt neu: Aus einem Computerspiel werden sechs „Realfilme“; existenziell gewichtige Situationen wie eine Trennung mutieren zu beiläufigen Notizen auf Post-It-Zetteln; eine bildhafte Verortung von Gefühlen verändert sich zum scheinbar genauen geographischen Wegweiser; das Weissagen aus Tarot-Karten gerät zum interaktiven Spiel, das die Möglichkeit zu eröffnen scheint, sein Schicksal selbst zu beeinflussen. Da das Leben (leider? zum Glück?) nicht nach einem festen Regelwerk funktioniert, entnimmt ihm die Künstlerin Elemente und gruppiert sie neu in Spielen, für die Regeln ja substanziell sind, und untersucht diese Wirklichkeitsfragmente unter deren Voraussetzungen. Letztlich pointiert und verdeutlicht Susanne Weirich damit das Prinzip jeder Kunst: die Welt zu dekonstruieren und künstlich wieder zusammenzufügen, um ihre Regeln zu erkennen – selbst auf die Gefahr zu entdecken, dass es gar keine gibt. Susanne Weirichs „Spiele“ sind erhellend, ästhetisch überzeugend – und unterhaltsam.