T 4. Ophelias Garten

Drama in zwei Akten

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„Theater ist nie berührender, als wenn es das Große ins Kleine (um-)stürzt, so dass aus einem Fragment das Prisma wird, durch das sich das Ganze neu lesen lässt, so wie in Tiergartenstraße 4.“ Attilio Scarpellini (Theaterkritiker)

Pietro Floridias Theaterstück „T4. Ophelias Garten“ erzählt die tragische und zärtliche Geschichte zweier Frauen, die sich im Kriegswinter 1941 in Hamburg begegnen. Die eigenwillige und junge Ophelia, zuvor aus einer Klinik für geistig behinderte Menschen entlassen, lebt alleine in der Villa ihrer Eltern. Sie widmet sich ganz dem Garten und der Pflege ihrer Blumen. Gertrud ist Krankenschwester einer psychiatrischen Anstalt, und beauftragt, Ophelias „Fall“, im Sinne des euphemistisch als „Euthanasie“ oder „Aktion T4“ bezeichneten Massenmords an kranken und behinderten Menschen, zu überprüfen. Zwischen den beiden Frauen entsteht – unverhofft – eine Freundschaft, ein zartes Band, gewunden aus gegenseitiger Anteilnahme und Sorge, doch ob diese Beziehung der umgebenden Gewalt und dem Druck der Verhältnisse standhalten kann? Gertruds Zeugenaussagen nach Kriegsende geben den Blick frei auf die Szenen der bewegenden Begegnung in den Jahren zuvor.

Die Arbeit der Compagnie Teatro dell´Argine hat Pietro Floridias Dramentext in ein Schauspiel verwandelt, das mit den beiden Interpretinnen Micaela Casalboni und Paola Roscioli seit 2002 mit großem Erfolg in zahlreichen italienischen Theatern aufgeführt wird. Möglich ist die Inszenierung des Stücks in deutscher Sprache oder in italienischer Sprache mit deutschen Übertiteln.

Die deutsche Übersetzung stammt von Kirsten Düsberg, Autorin, Übersetzerin, Soziologin. Die deutsch-italienische Zusammenarbeit zwischen Autor, Compagnie, Übersetzerin und dem Verlag Psychiatrie und Geschichte bietet dem deutschsprachigen Publikum eine ungewöhnliche und bereichernde Perspektive auf die eigene und europäische Geschichte.